Freitag, 26. August 2011

Neuland!

Wie der Hausruckfallen-Blog (Hausruckfalle - Link) entstand auch der Amphibien-Blog aus einer Idee des Theater Hausrucks heraus. Der Grundgedanke war im Hausruckwald  Kartierungen der heimischen Amphibien vorzunehmen, da dies in dieser Gegend das letzte mal vor ca. 20 Jahren (Artenbestimmung ~1990) gemacht wurde. Der Blog soll dazu dienen, mehr über die heimischen Amphibien zu erfahren, da alle Amphibien in Österreich gefährdet sind! Er soll auch Anspron zum Umweltschutz liefern und auf das "Neuland" vorbereiten:
Vom 02.09 – 06.02.2011 findet in Zell am Pettenfirst ein „wissenschaftliches Festival“ statt! Fünf Tage lang werden jeden Tag wissenschaftliche Vorträge in verschiedenen Wissensbereichen gehalten – von Tier- und Umweltschutz, über Astronomie und Physik bis hin zu Philosophie und Ethik. Besonders stolz sind wir, Martin Balluch (Obmann des VGT) als Vortragenden gewonnen zu haben. Seit dem Tierrechtsprozess ist dies auch das erste Mal, dass er vor Publikum über sein neues Buch „Tierschützer. Staatsfeind spricht. Neben weiteren Tier- und Naturschutzvorträgen wird auch Nikolaus Schwärzler, der Großmeister der Freimaurer in Österreich, einen Vortrag halten. Passend zum Thema „origin“ wird Dietmar Hager die Besucher in das Gebiet der Astronomie entführen.

Beim täglichen „Forscherfrühstück“ besteht dann die Möglichkeit mit den wissenschaftlichen Leitern über verschiedene Themen zu diskutieren, bzw. zu den Fotofallenplätzen zu Wandern.

Eine genaue Programmübersicht findet Ihr unter:

Donnerstag, 25. August 2011

Gelber Bauch, rote Liste:

Dieser kleine Kerl hier ist uns vor wenigen Tagen bei einer Probennahme (nicht in der Nähe unseres "Untersuchungsgewässers") über den Weg gelaufen:


Es handelt sich hierbei um eine Gelbbauchunke. So wie alle Amphibien, ist diese auch giftig. Durch die Abgabe von bestimmen Nährstoffen sammeln sich für diese Nährstoffe spezifische Bakterien auf der Haut des Frosches, welche dann giftig sind und die Gelbbauchunke vor Fressfeinden schützt - ein Wunder der Evolution.
Die Gelbbauchunke steht auf der roten Liste und ist somit vom Aussterben bedroht, weshalb es uns umso mehr freut, sie in unseren heimischen Wäldern gesichtet zu haben.

Donnerstag, 18. August 2011

Probennahme und pH - Bestimmung

Heute wurde eine Probe des Wassers entnommen. Im Vergleich zum letzten Besuch hat sich wenig verändert. Der "Bach" endet in einer kleinen Grube, es handelt sich somit um kein fließendes Gewässer. Das Wasser in der Grube war im Vergleich zum letzten Besuch deutlich weniger - abhängig vom Regen.
Bei der Probennahme wurde auch ein Reh gesichtet - leider direkt neben dem Gewässer. Ob es aus dem Wasser getrunken hat, können wir nicht sagen.


Vor der Probennahme wurde der pH-Wert des Wassers gemessen. Der Wert lag zw. 5 und 6 - es war leider nicht möglich den Wert genauer zu bestimmen. Gemessen wurde mit den unten zu sehenden pH-Streifen:
 

Es wurde auch eine Probe entnommen:


Nach einiger Zeit bildete sich ein Absatz. Um was es sich hier handelt, werden wir noch klären. Wie normaler Dreck sieht der Absatz nicht aus - natürlich könnte es jedoch auch genau das sein.



Der pH - Wert der Probe liegt ziemlich genau bei 6,0

Reines Wasser besitzt einen pH- Wert von ca. 7,0. Ein Gewässer mit einem pH - Wert von 6,0 wird schon als "saures Wasser" bezeichnet. Wir werden in den nächsten Tagen eine pH - Untersuchung eines fließenden Baches machen und die Werte anschließend mit unserer Probe verlgeichen.

P.S.: die Bilder wurden dieses mal mit einer einfachen Handykammera gemacht und haben daher nicht die gute Qualität der Bilder der vorherigen Einträge.


Mittwoch, 17. August 2011

Der Schwefelkreislauf











Der Schwefelkreislauf dient dazu, Schwefel durch Oxidation (Stoff gibt Elektronen ab) und Reduktion (Stoff nimmt Elektronen auf) in die einzelnen Formen des Schwefels zu bringen. „Kreislauf“ deswegen, da Schwefel im ständigen Kreislauf von einer Form in eine andere steht

Der Schwefelkreislauf ist äußerst komplex, weshalb ich hier nur den für unser Gewässer wichtigen Bereich herausnehmen werde. Essentiell für die Organismen ist die Reduktion der Schwefelverbindungen zu Schwefel für organischen Schwefelverbindungen (z.B. SH). Hierfür wird Sulfat (SO42-) assimiliert (= in die Form gebracht, in der sie der Organismus benötigt). Dabei entsteht SH - dieses kann anschließend in die Zellen eingebaut werden und ist lebenswichtig, da es bei der Proteinbiosynthese benötigt wird – Bestandteil der Aminosäuren Methionin und Cystein.
Wenn Lebewesen sterben, werden sie von Mikroorganismen abgebaut. Dabei entsteht Schwefelwasserstoff (H2S). Unter anoxischen (sauerstoffarmen) Bedingungen kann sich H2S anreichern. H2S in großer Menge ist giftig für Lebewesen – giftig für Amphibien. H2S ist auch sauerstoffzehrend – wenn durch unterirdische Quellen (geringe Mengen an H2S sind in Quellwasser bereits vorhanden) zu viel Schwefel auf einmal in ein Gewässer strömt, kommt es schnell zu einem anoxischen Milieu. Dies könnte bei unserem Gewässer der Fall sein.

Grob als Überblick: Sulfat wird assimiliert – organische Schwefelverbindungen entstehen – wird in die Proteinbiosynthese eingebaut – Lebewesen stirbt – Körper wird von Mikroorganismen abgebaut – Sulfid entsteht - reichert sich an - giftig 

Der nächste Schritt wird nun sein, den pH-Wert des Wassers zu messen.

Freitag, 12. August 2011

Lebengefahr für die heimischen Amphibien?

Als wir gestern durch den Wald gingen - auf der Suche nach Amphibien - fiel uns ein stechender, faulender Geruch auf. Nach einiger  Zeit stießen wir auf einen Bach, welcher von weißen Blasen und Schlieren durchzogen war.



 Es wäre möglich, dass es sich nur um eine einfache Kahmhaut handelt - ein Biofilm aus Mikroorganismen. Dafür ist die Schicht jedoch zu dicht - und riecht zu streng. Unsere zweite und viel beunruhigendere Theorie ist, dass es sich um Schwefel handelt.




Laut Untersuchungen gibt es im Hausruck - in der Nähe der Bergwerke der Gemeinden Wolfsegg und Kohlgrube - 2 bekannte, unterirdische Schwefelquellen. Da der Ursprung des Baches unterirdisch ist, wäre es möglich, dass auch das Bachwasser schwefelhaltig ist. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, dann würde dies enorme Folgen für die Amphibien im Hausruck mit sich bringen. Alleine bei der Entdeckung des Baches sind uns 3 Frösche aufgefallen, welche sich in dem Wasser aufhielten.




In den nächsten Tagen werden wir versuchen, mehr über den Ursprung der Blasen zu erfahren. Momentan können wir noch nicht viel darüber sagen - außer dass der Geruch markant und der pH Wert < 6 liegt. Genauere pH - Untersuchungen werden demnächst durchgeführt.





Je weiter der Bach von dem unteridrischen Austritt wegfließt, desto reiner wird das Wasser.
Momentan ist ca. 4-8 Meter nach Austreten aus dem Boden eine dichte, weiße Schicht zu erkennen.
Wir werden den Bach im Auge behalten. Weiters werden wir, wie bereits erwähnt, pH - Untersuchungen durchführen und - hier im Blog - etwas über Schwefel aufklären.
- Warum ist Schwefel im Wasser so gefährlich?
Und, etwas kürzer wollen wir noch auf diese beiden Punkte eingehen:
- Wieso wäre das Leben ohne Schwefel nicht möglich - Schwefelkreislauf
- Schwefel ist untentbehrlich für die Zellen - wieso?




Samstag, 6. August 2011

Interessante Fundstelle


Dieses Grasfroschweibchen fanden wir mitten im Wald, nähe Deisenham (Gemeinde Wolfsegg; nahe Grenze Gemeinde Ottnang).  Zwischen den hohen Fichten des Hochwaldes ist auf einer Böschung ein kleines Stück Jungwald:

 Knapp 1km nördlich fanden wir ein Stillgewässer:


Meldungen

Wir werden die nächsten Tage eine Karte online stellen, an welcher alle Orte, von denen wir bisher Amphibien gemeldet haben online stellen. Bis jetzt ist vor allem der Osten des Hausruckwaldes erkundet worden.

Sonntag, 31. Juli 2011

Toter Hai in Vöcklabruck

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Toter Hai am Flussufer entdeckt

In einem österreichischen Fluss ist ein toter Hai entdeckt worden.
Spaziergänger hätten den Riffhai am Ufer der Vöckla in der Nähe von Vöcklabruck entdeckt, berichtete die Tageszeitung „Oberösterreichische Nachrichten“ am Mittwoch. Die Polizei vermutet, dass das Tier ausgesetzt wurde. „Das etwa ein Meter lange Tier dürfte jemand illegal entsorgt haben, weil es ihm für das Aquarium zu groß geworden ist“, sagte ein Polizist der Zeitung.
"
hal/Reuters
Link/Quelle: http://www.focus.de/panorama/welt/oberoesterreich_aid_125490.html
 

Samstag, 30. Juli 2011

Panama-Stummelfußfrosch (Atelopus zeteki) winkt!

Schon mal einen Frosch winken gesehen?




Der Golden Frog ist leider eine endemische Art in Panama. Das heißt, nur noch hier zu finden - daher vom Aussterben bedroht. Die Männchen winken ihren Konkurrenten oder möglichen Sexualpartnerinnen zu. 

Zitat Youtube-Kommentar: 
"Two males beat the crap out of each other, then the winner rapes the female. Isn't life depressingly competitive and primitive?"



Montag, 25. Juli 2011

Vorerst: Melden statt kartieren

Im Frühjahr wandern die Amphibien zu ihren Laichgewässern um sich fortzupflanzen. Das ist die ideale Zeit zur Kartierung. Die Idee für diesen Blog entstand leider erst zu Sommerbeginn. Daher wollen wir in nächster Zeit den Hausruck durchwandern, Gewässer markieren (GPS) und alles, was wir finden, melden.

Unsere Meldestelle, die jedem zugänglich ist, ist hier zu finden:
http://www.herpetofauna.at/funde/formular.php

Weiters wollen wir jetzt alle zwei Tage Wissenswertes über den Hausruckwald und seine Amphibien berichten: Fortpflanzungsstrategien, evolutionsbiologisch Relevantes, Gefährdung, Schutzmaßnahmen im Hausruck usw.

Rodung?


Am 18.7. machten wir, als wir in Thomasroith und Zell nach Stillgewässern gesucht haben, eine sonderbare Beobachtung. Ein Bagger bahnte sich den Weg entlang einer Forststraße hoch. Mit Kettensäge und Kettenantrieb wurde gegen die Wildniss gekämpft.


Wir werden das verfolgen. Denn diese Lichtung war ein ideales Habitat für Schlangen; nach Befragung eines Anrainers: Kreutzottern. Wir wollen wissen, warum man dieses Habitat zerstören musste.